Neue Chirurgische Notaufnahme öffnet am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
In
der Notaufnahme: von links: PD
Dr. med. Christian Kleber, Ärztlicher Leiter der Chirurgischen
Notaufnahme; Katrin Erk, neuer Kaufmännischer Vorstand am
Uniklinikum; Katja Mühle, Funktionsbereichsleiterin der chirurgi-schen Notaufnahme;
Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums; Dr.
med. Anne Osmers, Geschäftsführende Leiterin der Chirurgischen
Notaufnahme
Rahmendaten:
- Datum:
Montag,
03.
Juni
2019
-
Ort: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU
Dresden AöR,
Haus 32, Chirurgische Notaufnahme im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Haus 32, Chirurgische Notaufnahme im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
-
Veranstalter: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Chirurgische
Notaufnahme: Interdisziplinarität,
kurze Wege, modernste
Ausstattung:
Mit
der Chirurgischen Notaufnahme geht der letzte große Abschnitt im
neuen Operativen Zentrum Haus 32 in Betrieb. „Als Maximalversorger
bieten wir Spitzen- und Notfallmedizin auf höchstem Niveau – und
das ab sofort in Räumen, die in Bezug auf die Ausstattung wie auch
die räumliche Struktur dem neuesten Stand entsprechen“, so
Prof.
Michael Albrecht,
Medizinischer Vorstand des Uniklinikums. „Damit ist das Dresdner
Uniklinikum in den kom-menden Jahren für die Herausforderungen der
Notfallmedizin und der Patientenversorgung gut gerüstet“,
bekräftigt
Katrin
Erk,
neuer Kaufmännischer Vorstand am Uniklinikum.
Am
01.
Juni hat Frau Erk
die Geschäfte von Wilfried
E.B. Winzer, dem bisherigen Kaufmän-nischen Vorstand, übernommen
und lernt nun alle Bereiche des Klinikums sowie
die Mit-arbeiter kennen. „Mit dem neuen Standort in Haus 32 stehen
nun doppelt so viele Behand-lungsplätze sowie kurze Wege für noch
schnellere Behandlungsoptionen zur Verfügung“, ergänzt der
ärztliche Leiter der Chirurgischen Notaufnahme, Privatdozent
Dr. Christian Kleber. Im
Unterschied
zum alten Standort im Haus 58 ist im Haus 32 zusätzlich die
Not-fallversorgung der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
integriert.
Universitätsklinikum
mit verschiedensten, überregionalen Zentren:
„Als
Universitätsklinikum mit verschiedensten Zentren, wie dem
überregionalen Trauma-zentrum, dem
Level-1 Wirbelsäulenzentrum,
dem Kinderpolytraumazentrum,
dem Replanta-tionszentrum,
dem EndoProthetikZenrum der Maximalversorgung (EPZ-max) und weiteren,
nimmt die Chirurgische Notaufnahme eine Schlüsselrolle in der
notfallmedizinischen Ver-sorgung der Menschen in Dresden und
Ostsachsen ein“, bekräftigt
auch Prof.
Klaus-Dieter Schaser,
Ärztlicher Direktor des UniversitätsCentrums für Orthopädie und
Unfallchirurgie.
Differenzierung
und Behandlung nach dem Manchester-Triage-System:
„Der
Schwerpunkt in der Notaufnahme liegt vor allem auf der
Schwerstverletztenversorgung im Rahmen des überregionalen
Traumazentrums”, so PD Dr.
Kleber. Behandelt werden
Krankheitsbilder aller chirurgischen Fachdisziplinen: von der Unfall-
über die Kinder- bis zur Neurochirurgie. Um den unterschiedlichen
Ansprüchen eines so breiten Behandlungsspek-trums besser gerecht zu
werden, setzen die Mediziner auf das sogenannte
Manchester-Triage-System.
Dabei handelt es sich um ein standardisiertes Verfahren zur
Ersteinschät-zung der Patienten in der Notaufnahme, so dass eine
Differenzierung nach dem Grad der Schwere der Verletzung und
Erkrankung möglich wird. Mit dem System ist es viel einfacher und
transparenter, die Behandlungsprioritäten einzuschätzen.
Kurze
Wege und modernste Ausstattung:
Die
neue Raumstruktur geht einher mit dem Prinzip der kurzen Wege. Ein
Aspekt dabei betrifft die Luftrettung, die in der Notfallchirurgie
eine mitunter lebensentscheidende Rolle spielt. Zwar befindet sich
der Hubschrauberlandeplatz weiterhin auf dem Dach des be-nachbarten
Hauses 59. Über eine Brücke sind die beiden Gebäude direkt
miteinander ver-bunden, so dass die Patienten vom Landeplatz aus über
einen Fahrstuhl direkt in den Schockraum gebracht werden können.
„Bisher haben wir die Patienten noch durch die Gänge schieben
müssen“ betont
Dr. Anne Osmers,
geschäftsführende Leiterin der Chirur-gischen Notaufnahme. Die
Anordnung von mehreren getrennten Behandlungs- bzw.
Über-wachungsplätzen direkt am administrativen Stützpunkt der
Chirurgischen Notaufnahme bie-tet zudem sowohl den Patienten das
Gefühl der Betreuung als auch dem Pflegepersonal die Sicherheit der
notwendigen Überwachung der Patienten. Verbessert hat sich auch die
Wegeführung generell. Konnten am alten Standort nur die Teams aus
zwei Rettungswagen parallel die Patienten dem Team der Chirurgischen
Notaufnahme übergeben, gibt es im Haus 32 insgesamt sieben
Stellplätze für die Fahrzeuge. Die Rettungswagen können
ei-genständig an- und abfahren, ohne dass ein parallel agierendes
Fahrzeug rangieren muss.
Schnelle
Umstellung auf Katastrophenbetrieb:
Ein
wichtiger Aspekt bei der Planung war die Möglichkeit, im
Katastrophenfall die Chirurgi-sche Notaufnahme der jeweiligen
Situation anzupassen. Dies war in Haus 58 nicht möglich. „Angesichts
der allgemeinen Sicherheitslage sowie der Zunahme von Massenunfällen
und Katastrophen wollten wir uns ganz bewusst für diese Fälle
wappnen, um der Lage schnell und so gut es geht Herr zu werden“,
sagt PD Dr. Kleber.
Die Umstellung der Notaufnahme auf einen solchen Extremfall wurde
dabei so konzipiert, dass der reguläre Betrieb weiter-laufen kann.
Neu integriert ist etwa eine Dekontaminationseinheit und ein eigener
Zugang für die Katastrophenopfer durch eine Schleuse, so dass
eventuell infizierte Patienten mit den regulären Patienten nicht in
Kontakt kommen. Auch die Einsatzleitung für die Bewälti-gung der
Katastrophe wird zukünftig von einem eigenen Raum im Haus 32
gesteuert. Wie dies im Ernstfall funktioniert, wurde im Januar bei
einer großangelegten Übung im Haus 32 zusammen mit Rettungsdiensten
und Polizei trainiert.
Softwaregestützte
Verfahren: strukturierte medizinische Ersteinschätzung (SmED):
Im
Kontext einer schnellen und effizienten Notfallversorgung sei auf
aktuelle Entwicklungen einer softwaregestützten Ersteinschätzung
von Patienten hingewiesen:
Siehe
u.a.: Notfallversorgung 116117 – Triage am Telefon
Deutsches
Ärzteblatt, Jg. 116, Heft 21, 24. Mai 2019
Mithilfe
eines softwareunterstützten Fragebogens sowie
dem
softwaregestützten Verfahren SmED (strukturierte medizinische
Ersteinschätzung in Deutschland) sollen medizinische Fachkräfte
Notfallpatienten bereits am Telefon an die richtige Versorgungsebene
verweisen. So soll verhindert werden, dass Patienten mit
Bagatellerkrankungen die Notaufnahmen der Krankenhäuser verstopfen.
https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=207819
Autor
des Beitrags:
Joachim
Preißler
Dipl.-Philosoph,
Dipl.-Gesundheitswissenschaftler
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