68 Tage vor Landtagswahl: Sachsens Regierung mit 20-Punkte-Programm zur medizinischen Versorgung: 100 neue Medizinstudienplätze + Landarztquote
Zwei Monate vor der Landtagswahl hat die sächsische Regierung mehr Studienplätze für Medizin und eine Landarztquote beschlossen. Beide Vorhaben waren bisher zwischen CDU und SPD in Sachsen umstritten: Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) war dafür, Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) dagegen. Nun wurden die entsprechenden Beschlüsse im Kabinett einstimmig gefasst.
Die Mittel für die 100 neuen Studienplätze, die an den Universitäten in Dresden und Leipzig entstehen sollen, stehen unter dem Vorbehalt, dass Finanzminister Matthias Haß (CDU) sie bewilligt. Hinzu kommt, dass sie erstmals im Haushalt 2021/2022 eingeplant werden sollen, über den der Landtag in neuer Besetzung aber erst nach der Wahl am 1. September zu befinden hat. Siehe Medienservice Sachsen Kabinett beschließt 20-Punkte-Programm zur medizinischen Versorgung
Zudem will der Freistaat mehr Akademische Lehrpraxen im ländlichen Raum etablieren, Mindestaufwandentschädigungen für Studierende im Praktischen Jahr einführen und die Weiterbildung für den ärztlichen Nachwuchs absichern.
An ausgewählten Orten sollen Lokale Gesundheitszentren entstehen, um für die Patienten an einer Stelle wichtige medizinische Leistungen anbieten zu können. In den Modellregionen Weißwasser und Marienberg werden mobile Arztpraxen erprobt. Gleichzeitig wird die Digitalisierung vorangetrieben, um bei den Patienten weite Wege und bei den Ärzten Zeit zu sparen.
Gerade in der Digitalisierung liegt im ländlichen Raum viel Potenzial. Natürlich müssen dafür entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden. Aber genau darauf zielt dieses Programm“, so die Gesundheitsministerin Barbara Klepsch.
Satellitenpraxen und Patientenbusse sollen verstärkt zum Einsatz kommen. Ärzte sollen künftig entlastet werden, indem stärker als bisher nichtärztliche Praxisassistenten bzw. Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis zum Einsatz kommen. Im Ergebnis soll der Arzt mehr Zeit für seine Patienten haben.
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