Dresden baut wegweisende Schnittstelle zwischen Informationstechnologie und Medizin auf



Die Vertragsunterzeichnung am 04. September 2019 markiert den Startschuss zum Aufbau des „Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Digitale Gesundheit“.

Dresden, 04.09.2019: Vertragsunterzeichnung markiert Startschuss zum Aufbau des „Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Digitale Gesundheit“ / Stiftung fördert Innovationen in 10-Jahres-Zeitraum mit 40 Millionen Euro
- Datum: Mittwoch, 04. September 2019
- Ort: Diagnostisch-Internistisch-Neurologisches Zentrum, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden


Die Stiftung fördert ab September 2019 zehn Jahre lang mit insgesamt 40 Millionen Euro den Aufbau innovativer Ausbildungs- sowie Organisationsstrukturen, eine fä-cherübergreifende Zusammenarbeit und den Ausbau zusätzlicher Forschungsres-sourcen. Dresden hatte sich im März dieses Jahres in einem deutschlandweiten Wettbewerb mit seinem Konzept durchgesetzt. Ziel des Zentrums ist es, das Potenzial der Digitalisierung in der Medizin und damit für eine bessere Patientenversorgung zu erschließen.

Das „Zentrum für Digitale Medizin“ ist eine gemeinsame Initiative der Dresdner Hoch-schulmedizin mit der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik sowie der Fakultät Informatik der TU Dresden und außeruniversitären Partnern. Mit seiner Gründung bietet sich die Chance, auf dem Dresdner Campus eine neue Interdisziplinarität zwischen Hoch-technologie und Medizin zu schaffen. Die Möglichkeiten neuer Kommunikationstechno-logien, von Robotik, Sensorik, neuen Materialien und künstlicher Intelligenz zum Wohle der Patienten einzusetzen, nach europäischen Wertemaßstäben zu gestalten und positiv erlebbar zu machen, ist die gemeinsame Vision des neuen Zentrums. Ein „Living Lab“ bildet den praktischen Rahmen für die patientennahe Forschung. So soll sich die Zeit bis zur Einführung von Innovationen in den Versorgungsalltag deutlich verkürzen. Für das Zentrum wird ein eHealth Campus direkt auf dem Gelände des Dresdner Universitätsklinikums entstehen, wo erstmalig Mediziner und Ingenieure gemeinsam in unmittelbarem Praxisbezug lernen, lehren und forschen.



Fazit und Ausblick:
Das im Entstehen begriffene „Zentrum für Digitale Medizin“ kann für eine neue struktu-rierte Interdisziplinarität, physische Nähe und gemeinsame Ausbildungsstrukturen sorgen und dabei Synergien befördern. Das Verschmelzen von Digitalisierung und Ge-sundheit bietet wahrlich große Zukunftschancen und ein großes Wachstumspotenzial. Doch auch hier gilt: Chancen und Risiken liegen eng beieinander.

Für die Medizin muss – bei allem medizinisch-informationstechnischem Fortschritt - auch weiterhin gelten, was von „Asklepios“, dem griechischen Gott der Heilkunst, überliefert ist: „Zuerst das Wort – dann die Pflanze – zuletzt das Messer!“ Die ärztliche Heilkunst (und das Können der anderen Gesundheitsfachberufe), das ärztliche Gespräch und die menschliche Begegnung in Beratung und Therapie, möglichst „Face to Face“, müssen auch weiterhin im Vordergrund stehen. Empathie ist nur schwer digitalisierbar.



Autor des Beitrags:
Joachim Preißler
Dipl.-Philosoph,
Dipl.-Gesundheitswissenschaftler

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