"Dresden setzt auf molekulare Karte" - Grundsteinlegung für neues Zentrum für Metabolisch-Immunologische Erkrankungen und Therapietechnologien Sachsen
In dem Neubau des Zentrums für Metabolisch-Immunologische Erkrankungen und Therapietechnologien Sachsen (MITS) sollen nach Angaben des Universitätsklinikums Dresden ab 2023 Mediziner, Biologen, Ingenieure sowie Materialwissenschaftler zusammenarbeiten, um einen Bioreaktor weiterzuentwickeln und für Patienten verfügbar zu machen. Diese innovative Kapsel soll eine Heilung von Diabetes und metabolisch-immunologischer Erkrankungen ermöglichen.
Acht Millionen Diabetiker in Deutschland
Um die Expertise weiter auszubauen, sollen
Experten der Fachgebiete Innere Medizin, Endokrinologie, Immunologie,
Chirurgie, Transplantationsmedizin, Zellbiologie und
Materialwissenschaften neue medizinische Ansätze zu Diagnostik, Therapie
und Vorbeugung von Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, heißt es
weiter. Bund und Freistaat Sachsen unterstützen die Neubaukosten, die sich auf
rund 35,5 Millionen Euro belaufen, in nicht näher genannter Höhe.
Angesichts der mehr als acht Millionen Diabetiker in Deutschland
reiche es heute nicht mehr aus, dieser und anderen Volkskrankheiten mit
den bisher bekannten Präventions- und Therapiestrategien zu begegnen.Biochemische Prozesse beobachten
„Um die epidemische Ausbreitung zu mindern und für Patienten neue komplikationsarme Behandlungsansätze zu entwickeln, müssen wir ausgetretene Pfade verlassen. Ein Schlüssel dafür ist die intensive Beschäftigung mit der molekularen Dimension des Stoffwechsels“, verdeutlicht der Direktor des Zentrums für Innere Medizin sowie der Medizinischen Klinik und Poliklinik III und MITS-Sprecher Prof. Dr. med. Stefan R. Bornstein.
Prof. Dr. med. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, sieht das MITS als „hervorragendes Beispiel für die klassische Translationsfunktion des Hochschulmedizinstandortes Dresden.“
Methodische, wissenschaftstheoretische und praktische Fragen bleiben
Auch in diesem Falle bleiben Fragen, ob die ausschließliche bzw. vorrangige Konzentration auf das biochemische und biomedizinische Modell der Krankheitsentstehung, -behandlung und -rehabilitation dem komplexen Krankheitsbild und Forschungsthema "Diabetes" (wie auch anderer chronischer Zivilisationskrankheiten) gerecht wird.
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