Müssen weitere Krankenhäuser in Sachsen schließen? Ministerpräsident Kretschmer sagt nein; Landeskran-kenhausgesellschaft Sachsen sieht viele Baustellen
Viele Krankenhäuser in Deutschland geraten zunehmend wirtschaftlich unter Druck. Auch in Sachsen gibt es mehrere Häuser, die rote Zahlen schreiben. Dennoch sieht Ministerpräsident Kretschmer keine Notwendigkeit, weitere Klinikstandorte in Sachsen zu konzentrieren oder zu schließen.
„Ich sehe Sachsen da nicht an vorderster Stelle, Veränderungen zu leisten“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Wenn es Probleme gebe, dann nur punktuell. „Wir haben eine Kliniklandschaft, die solide und konsolidiert ist“, betonte Kretschmer. Das sei der Unterschied zu vielen anderen Bundesländern, in denen solche schmerzlichen Schritte nicht gegangen wurden.
Die Krankenhauslandschaft in Sachsen steht vor gleich mehreren Herausforderungen sagt diesbezüglich Sven U. Langner, der Chef der sächsischen Krankenhausgesellschaft. Neben Kliniken mit angespannter Finanzlage herrscht in der Branche Investitionsstau und Personalmangel. "Wir haben viele offene Baustellen".
Kürzlich kündigten etwa die Malteser (Malteser Krankenhaus St. Carolus in Görlitz, Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz) an, ihre Kliniken in Kamenz und Görlitz verkaufen zu wollen. Auch das Städtische Klinikum Dresden mit seinen vier Einrichtungen steckt in Finanznöten: Für 2019 rechnet das Klinikum mit einem Minus von 8,9 Millionen Euro.
Zur vieldiskutierten Studie der Bertelsmann Stiftung:
Eine bessere Versorgung ist nur mit halb so vielen Kliniken möglich
Zur Diskussion um die Schließung und Qualität von Krankenhäusern:
Krankenhäuser schließen - Leben retten?, 15.07.2019
Reportage & Dokumentation ∙ Das Erste
Kommentare
Kommentar veröffentlichen