DAK-Gesundheit: Deutlich mehr Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen in Sachsen

 
Christine Enenkel,

Leiterin der DAK-Landesvertretung Sachsen

In Sachsen sind die Ausfalltage von Arbeitnehmern wegen psychischer Erkrankungen sind im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 auf eine Rekordhöhe gestiegen. Die DAK-Gesundheit stellte hier 278 Fehltage pro 100 erwerbstätige Versicherte fest.

Im Bundesdurchschnitt waren es mit rund 265 Fehltagen deutlich weniger. Auch die Dauer von durchschnittlich 34 Tagen je Krankheitsfall sei ein Rekord, teilte die Krankenkasse am 16. März 2021 mit. Frauen haben dabei doppelt so viele Fehltage wie Männer. Häufigste Einzeldiagnosen waren Depressionen und Anpassungsstörungen. Dahinter verbirgt sich die Reaktion auf ein belastendes Ereignis.

Dabei gibt es in einzelnen Wirtschaftsbereichen sehr unterschiedliche Werte, so Christine Enenkel, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Sachsen. Die Logistikbranche (plus 76 %) und das Gesundheitswesen (plus 29 %) gehören zu den Bereichen mit den deutlichsten Steigerungen der Fehltage bei Depression und Co. 

Im Langzeitvergleich mit dem Jahr 2010 hätten in Sachsen Ausfallzeiten wegen Seelenleiden um 72 % zugenommen, während die Fehlzeiten insgesamt im gleichen Zeitraum nur um zehn Prozent stiegen. 

Mehr Ausfalltage durch Seelenleiden bei Frauen
Unter Pandemie-Bedingungen stieg in Sachsen die Zahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen bei Frauen um elf %, bei Männern um 14 %. Dennoch gab es 2020 bei den Frauen mit rund 390 Fehltagen je 100 Versicherte mehr als doppelt so viele Fehltage durch Seelenleiden als bei Männern (183 Tage je 100 Versicherte). Auch in der Langzeitbetrachtung verzeichnen Frauen im Freistaat seit dem Jahr 2010 durchgehend deutlich mehr psychisch bedingte Fehltage als Männer

Für die Analyse wurden Daten von knapp 54.000 sächsischen DAK-Versicherten ausgewertet. 

DAK-Gesundheit bietet Hilfe im Spezialisten-Netzwerk
Die DAK-Gesundheit bietet Menschen mit Anpassungsstörungen, aber auch mit Depressionen und Ängsten therapeutische Hilfe – ohne Wartezeiten und komplizierte Terminabsprachen. Versicherte der Krankenkasse können das Angebot „Veovita“ der Kasse nutzen. Es sorgt für eine gute Vernetzung von haus- und fachärztlichen Praxen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Ziel ist, einen akuten Handlungsbedarf schneller zu identifizieren und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung zu führen. 

Weitere Infos: www.dak.de/psyche

ausführlich siehe die Präsentation: file:///tmp/mozilla_joachim0/dak-psychreport-sachsen-2436846.pdf: Sachsen: Psychreport 2021.Entwicklungen der psychischen Erkrankungen im Job 2010 - 2020



 

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