Jubiläum eines Visionärs: Prof. Albrecht seit 20 Jahren Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden
Professor Michael Albrecht blickt auf zwanzig Jahre als Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden zurück: Der 2002 erfolgte Wechsel des Anästhesisten in den Vorstand markiert den Beginn einer medizinisch wie wirtschaftlich sehr erfolgreichen Entwicklung des Universitätsklinikums und der Hochschulmedizin Dresden insgesamt. Mit seinem Sachverstand, seiner Weitsicht und seinem strategischen Geschick einen entscheidenden Anteil. Deshalb wird sein Dienstjubiläum nicht nur mit einer Feierstunde am heutigen Mittag (07.06.) im Uniklinikum begangen, sondern ist auch Anlass für die Verleihung des Sächsischen Verdienstordens, der ihm am Abend verliehen wird.
Professor Albrecht erhält den Sächsischen Verdienstorden, weil er sich „um die Weiterentwicklung des nationalen und internationalen Krankenversorgungssystems verdient gemacht hat“, würdigt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in seiner Laudatio. Der langjährige Medizinische Vorstand war maßgeblich am Auf- und Ausbau des Gesundheitswesens im Freistaat beteiligt, wobei es ihm zudem gelang „mit großem Sachverstand, Weitsicht und strategischem Geschick, die Hochschulmedizin Dresden zum Wohle der Patienten zu einer weithin geschätzten und anerkannten Einrichtung für Krankenversorgung, Forschung und Lehre zu entwickeln“, so der Ministerpräsident weiter. Professor Albrecht „verstand und versteht es, Allianzen aufzubauen, die der Entwicklung interdisziplinärer Strukturen dienen. Dazu gehörte die Konzeption und der Aufbau innovativer Zentrumsstrukturen, die bundesweit zur Blaupause für die Neuorganisation großer Krankenhäuser mit hohem Spezialisierungsgrad wurden“, so der Sächsische Ministerpräsident weiter.
Interdisziplinarität und medizinische Exzellenz ganz oben in der Agenda
Professor Michael Albrecht gelang es als Medizinischer Vorstand vom
ersten Tag an alle Akteurinnen und Akteure der Hochschulmedizin zu
motivieren, bei den entscheidenden Themen geschlossen an einem Strang zu
ziehen. Basis dafür war seine Tätigkeit als Direktor der Klinik für
Anästhesiologie und Intensivtherapie mit seinen vielfältigen Kontakten
zu den anderen Fachgebieten sowie die vor 2002 bekleideten akademischen
Ämter – erst als Forschungsdekan und dann als Dekan der Medizinischen
Fakultät. Das bereits in dieser Zeit aufgebaute, von gegenseitiger
Wertschätzung geprägte Netzwerk war ein entscheidender Erfolgsfaktor
beim Aufbau interdisziplinärer Zentren. Den Auftakt machte das
Universitäts KrebsCentrum als eines der ersten deutschen Comprehensive
Cancer Center (CCC). Wie tragfähig die damals entwickelten Konzepte
sind, zeigt sich mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen
Dresden (NCT / UCC). Das hier gelebte Miteinander von Krankenversorgung
und patientennaher Forschung sichert Menschen mit Tumorerkrankungen eine
exzellente Versorgung auf Spitzenniveau. Dazu entstand eine wegweisende
Infrastruktur, die vor allem von Bund und Land finanziert wurden.
Leuchtturm ist dabei die Universitäts- Protonentherapie mit seinen in
diesen Dimensionen weltweit einmaligen Forschungsflächen.
Dass eine exzellente Krankenversorgung zwingend einer herausragenden,
auf Kernthemen fokussierten Forschung bedarf, war Professor Michael
Albrecht bereits vor dem Wechsel in den Klinikumsvorstand bewusst.
Gemeinsam mit weiteren, Anfang der 90-er Jahre nach Dresden berufenen
Professoren entwickelte er für die Medizinische Fakultät die Strategie
von drei Forschungsschwerpunkten, die in weiten Teilen noch heute
Bestand haben. Bei den Themen Krebs und Diabetes zeigt sich dies mit den
NCT / UCC sowie dem noch in diesem Jahr in Betrieb gehenden Zentrum für
Metabolisch-Immunologische Erkrankungen und Therapietechnologien
Sachsen (MITS) mit prägnanten, auf die Bedürfnisse der Patientinnen und
Patienten sowie den Forschenden zugeschnittenen Neubauten.
„In den mehr als 20 Jahren, die ich an der Dresdner Hochschulmedizin
tätig war, hatte ich das große Glück, aktiv die dynamische und sehr
erfolgreiche Entwicklung von Universitätsklinikum und Medizinischer
Fakultät mitgestalten zu können. In dieser Zeit habe ich Professor
Albrecht als eine absolut verlässliche Persönlichkeit kennengelernt, der
als Visionär und Vordenker weit über die eigene Institution hinaus
Maßstäbe gesetzt hat. Dabei gelang es ihm immer wieder, die Menschen für
seinen Kurs zu gewinnen und ihnen gleichzeitig die notwendigen
Freiräume zu eröffnen. Daraus resultierte eine Dynamik, die einen auch
rückblickend in Erstaunen versetzt. Ohne sein Gespür für künftige
Entwicklungen und seine Tatkraft wäre die Dresdner Hochschulmedizin
nicht in der herausragenden Position, die sie heute unbestritten
einnimmt“, sagt Professor Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und
Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums
(DKFZ).
Netzwerke für eine flächendeckende Krankenversorgung auf höchstem Niveau
Professor Albrecht hat sich frühzeitig dafür eingesetzt, dass sich alle
Akteure des Gesundheitswesens zum Wohle ihrer Patientinnen und Patienten
vernetzen. Wie groß der Handlungsbedarf ist, konnte er im Rahmen seiner
Tätigkeit für die „Expertenkommission zum demografischen Wandel und
seinen Folgen in Sachsen“ verdeutlichen. Um dieser Herausforderung mit
praktikablen Lösungen zu begegnen, brachte Professor Albrecht unter
anderem das 2009 gegründete Netzwerk „Carus Consilium Sachsen“ auf den
Weg und unterstützte zahlreiche vom Universitätsklinikum ausgehende
Initiativen.
Ein Beispiel dafür ist das SOS-NET, dem telemedizinischen Netzwerk zur
Akutversorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten. Inzwischen
wurde eine Vielfalt an Netzwerken geschaffen, um die
Gesundheitsversorgung, gerade auch in Regionen abseits der noch immer
zumeist gut versorgten Ballungsräume sicherzustellen und
weiterzuentwickeln. Dank dieses Miteinanders entstand ein
Vertrauensverhältnis, das mit der Coronakrise eine ganz neue Wirksamkeit
entfaltete. Unter Einbeziehung aller 36 Krankenhäuser der Region wurde
im Frühjahr 2020 innerhalb nur weniger Tage die „Corona
Krankenhaus-Leitstelle Dresden / Ostsachsen“ aufgebaut und in Betrieb
genommen. Dank dieser bundesweit wegweisenden Kooperation ist es
gelungen, die Versorgung der an Covid-19 erkrankten Patientinnen und
Patienten adäquat zu gewährleisten und so zu verhindern, dass es an
ländlichen Kliniken zu ähnlichen Situationen kam, die in der
norditalienischen Region um Bergamo für einen Kollaps der
Krankenversorgung und vielen vermeidbaren Todesfällen führten.
In der Begründung zur Verleihung des sächsischen Verdienstordens heißt
es in diesem Zusammenhang über Professor Albrecht: „Darüber hinaus
machte er sich als umsichtiger Krisenmanager in der Corona-Pandemie
einen Namen. Seine Expertise war Grundlage zahlreicher politischer
Entscheidungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens.“
Kontakt für weitere Informationen:
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Pressesprecher: Holger Ostermeyer
E-Mail: pressestelle@uniklinikum-dresden.de
http://uniklinikum-dresden.de
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